
0人評分過此書
Genuss als Politikum
Zwischen Währungsreform und Wiedervereinigung besaß Kaffee als Wohlstandsindikator in Ost und West einen hohen Symbolwert im individuellen und gesellschaftlichen Selbstverständnis. Monika Sigmund zeigt in ihrer vergleichend angelegten und reich illustrierten Darstellung den Stellenwert und die emotionale Aufladung, die mit einer Tasse Kaffee verbunden waren. In der DDR reichte eine Verschlechterung der Kaffeequalität, um massenhaften Konsumentenprotest und damit eine Legitimationskrise des SED-Regimes hervorzurufen. In der Bundesrepublik kritisierten Verbraucher die ausbeuterischen Produktionsbedingungen in der "Dritten Welt" und nahmen Einfluss auf die Präsentation des Genussmittels in der Werbung. Der Kaffeegenuss war hier wie dort weit mehr als ein privater Akt.
- Titel
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
-
Einleitung
-
Fragestellung
-
Forschungsstand
-
Methode
-
Quellen
-
Aufbau der Arbeit
-
-
I. Das heiße Verlangen nach einem Luxusprodukt:Kaffee im Schatten der Nachkriegsjahre1948–1959
-
1. Mangel und Wohlstandssehnsucht: VDer Kaffeekonsument zwischen westdeutscher Nachkriegswirklichkeit und „Wirtschaftswunder“
-
Die Konsumentwicklung in Westdeutschland 1948/49
-
Ersatzkaffee
-
Kaffee als Gradmesser für Normalität
-
Entwicklung des Kaffeemarktes
-
Klein- und Kleinstpackungen
-
Kaffee und Wohlstandsentwicklung
-
„Versorgung durch ‚dunkle‘ Kanäle aber ausreichend“ –Schmuggel und Schwarzmarkt
-
„Lachen ist zollfrei“ – der Schmuggel, die Schmuggler und die Bevölkerung
-
Im großen Stil – der Großschmuggel
-
Der „Spiegel“-Artikel: Eine Quelle und ihre Geschichte
-
Transit-Bohnen
-
Schwarze Dosen aus Amerika – der illegale Handel mit Kaffee aus Besatzungsbeständen
-
Die Konsumenten und der schwarze Markt
-
Luxusgetränk und Alltag – die Entwicklung des Kaffeemarktes 1953–1959
-
Konsumentenwünsche und der deutsche Geschmack
-
Der Markenartikel
-
Wunschbilder und Wirklichkeit: die Werbung
-
Distinktion
-
Kaffee in modernen Zeiten
-
-
2. Planrückstände und Prioritäten: Versorgung, Konsumund Qualität in der frühen DDR
-
Kaffee-Ersatz
-
Schwarzmarkt und Schmuggel – das zweite Versorgungsnetz
-
HO-Kaffee: ein zweifelhaftes Vergnügen
-
Deutsche Kaffee-Erinnerung
-
Kaffeeversorgung und Systemwettstreit
-
Voreilige Versprechungen moderner Zeiten – Kaffeeträume
-
-
3. Kaffee-Transit – Grenzüberschreitungen
-
Die durchlässige Grenze
-
Das Bild des Anderen
-
Zusammenfassung: Die 1950er Jahre
-
-
-
II. Vom Sonntagskaffee zum Alltagsgetränk: Kaffeekonsum in den 1960er Jahren
-
1. Der Durchbruch: Kaffee als Volksgetränk und Markenartikel in der Bundesrepublik
-
Allgemeine Entwicklung
-
Kaffeekonsum als Politikum
-
Steuer, Zoll und Konsumentenprotest
-
Konkurrenz und Preiskampf
-
Die Entsinnlichung der Bohne
-
Konsumenten und Konsumgewohnheiten im Strukturwandel
-
Die störrische Hausfrau? Gemahlener und vakuumierter Kaffee: Konsumentenwünsche versus Rösterinteressen
-
Imagewandel
-
Tradition und Moderne
-
Phänomen Pulverkaffee
-
Kaffee-Werbung
-
Tchibo: der Kaffee-Experte
-
-
2. Die westliche Norm: Wunsch und Wirklichkeit in der DDR
-
Die Entwicklung des Kaffeekonsums in den 1960er Jahren
-
Das Einheits-Sortiment
-
Westliche Normen und ostdeutsche Realitäten
-
Mangel, Sparzwang und Lösungsversuche
-
Luxusgut im bescheidenen Wohlstand
-
Importpolitik
-
-
3. Kaffee als grenzüberschreitendes Präsent –Mengen, Motive und Missverständnisse
-
Mengen – Entwicklung und Bestimmungen
-
Motive
-
Missverständnisse
-
Zusammenfassung: Die 1960er Jahre
-
-
-
III. Konsumentenansprüche und Weltmarktschwankungen– die 1970er und 1980er Jahre
-
1. Konzentration, Konsumentenkritik und Konsumprotestin der Bundesrepublik
-
Allgemeine Entwicklung
-
Produktionskrisen und Weltmarktpreise
-
Konzentration und Konkurrenz
-
Konsumentengewohnheiten
-
Zauberwort Convenience – der Trend zur einfachen Zubereitung
-
Kritische Konsumenten – das 400-Gramm-Desaster derGroßröster
-
Kaffee und Gesundheit
-
Auf der Suche nach der Jugend
-
Surfbretter, Kaffee und Sex-Shops
-
Karin Sommer: „Mühe allein genügt nicht“
-
„Blutkaffee“ – Solidarität und „fairer“ Handel
-
-
2. Hoffnungen und Enttäuschungen in der DDR
-
Allgemeine Entwicklung
-
Der Erfolg
-
Die „Kaffeekrise“ 1977
-
Luxus oder Bedarf?
-
Die Delikat-Läden zwischen Luxus und Versorgung
-
Der Westen im Osten: Kaffee im Intershop
-
Der permanente Vergleich mit der Bundesrepublik
-
Deutsch-deutsche Verflechtungen
-
-
3. Kaffee und Wiedervereinigung
-
Das Ende des ostdeutschen Kaffees
-
Der Westkaffee erobert den Ostmarkt
-
Markenverwendung in West- und Ostdeutschland beiBohnenkaffee 1991
-
Ausblick
-
Zusammenfassung: Die 1970er und 1980er Jahre
-
-
-
IV. Resümee: Kaffee in Deutschland –Bedeutungsträger, Symbol und Selbstverständnis
-
Eine Bohne in zwei Staaten
-
„Coffee of distinction“ – Kaffee als Wohlstandsindikator
-
Plan und Absatz – ein Getränk in zwei Wirtschaftssystemen
-
Konsumentenmacht
-
Anhang
-
-
Quellen und Literatur
-
I. Ungedruckte Quellen
-
1. Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (BArch)
-
2. Bundesarchiv Koblenz (BArch)
-
3. Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen derDDR im Bundesarchiv (SAPMO-BArch), Berlin-Lichterfelde
-
4. Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstesder ehemaligen Deutschen DemokratischenRepublik (BStU), Berlin
-
5. Archiv des Institutes für Marktforschung Leipzig
-
6. Historisches Archiv Mondelez International, Bremen
-
7. Archiv des Deutschen Kaffeeverbandes Hamburg
-
8. Archiv der Neumann Kaffee Gruppe Hamburg
-
9. Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften(ZBW/vormals HWWA) Kiel
-
10. Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg
-
11. Werkstatt der Erinnerung an der Forschungsstelle für ZeitgeschichteHamburg
-
12. Institut für Demoskopie Allensbach
-
13. Deutsches Rundfunk Archiv Babelsberg
-
14. Gruner & Jahr Textdokumentationsarchiv Hamburg
-
15. Das Zeitgeschichtliche Archiv Berlin
-
17. Archiv el rojito Hamburg
-
18. Interviewmaterial
-
-
II. Literatur
-
III. Ton- oder Filmdokumente
-
IV. Zeitungen/Zeitschriften
-
V. Internetdokumente
-
- Personenregister
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
評分與評論
請登入後再留言與評分