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Frieden durch Kommunikation
Wie funktioniert Entspannungspolitik in internationalen Krisenzeiten? Ende der 1970er Jahre stand Bundesaußenminister Genscher vor der Herausforderung, das Prestige-Projekt der sozial-liberalen Koalition - die Entspannungspolitik gegenüber dem Osten - gegen den heraufziehenden "Zweiten Kalten Krieg" zu verteidigen. Agnes Bresselau von Bressensdorf zeigt am Beispiel des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan und der polnischen Krise, wie er darauf mit einer antizyklischen Kommunikationspolitik antwortete, um die angespannte internationale Lage zu deeskalieren. Über diese konkreten Fallbeispiele hinaus sieht die Autorin die Grundlagen für den langfristigen Erfolg Genschers als Bundesaußenminister, Vize-Kanzler und FDP-Vorsitzender in einem spezifischen "System Genscher": Mit dem Auswärtigen Amt als Schaltzentrale, der FDP als funktioneller Machtbasis und einer Strategie der Medialisierung, Personalisierung und Entertainisierung von Außenpolitik modernisierte Genscher das diplomatische Krisenmanagement und sicherte sich seine Position als zentraler Akteur bundesdeutscher Politik.
- Cover
- Front Matter
- Half Titel
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort
- Einleitung
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I. Das „System Genscher“
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1. Das Auswärtige Amt als Schaltzentrale
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2. Die FDP als funktionelle Machtbasis
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3. Die Personalisierung von Außenpolitik und „media diplomacy“
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- II. „Realistische Entspannungspolitik“ als Kommunikations- und Deeskalationsprozess
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III. Kontinuität und Anpassung. Die Politik der Bundesregierung im Afghanistan-Konflikt (1979/80)
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1. Afghanistan und der Mittlere Osten als Krisenregion
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2. Das Auswärtige Amt, die NATO und der Krieg in Afghanistan
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Erwartbare Eskalation: Der Einmarsch sowjetischer Truppen im Dezember 1979
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Koordiniertes Chaos: Das Auswärtige Amt und der Versuch einer gemeinsamen Reaktion der NATO-Partner
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3. Zwischen kommunikativer Harmonisierung und realpolitischen Interessen: Internationales Krisenmanagement à la Genscher
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Die Bundesregierung auf der Suche nach dem entspannungspolitischen Status quo ante
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Ein neutrales Afghanistan? Konfliktlösungsstrategien des Auswärtigen Amts im Rahmen der EPZ
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Stabilisierung der Instabilität: Pakistan, der islamistische Widerstand und das Engagement der Bundesregierung im „arc of crisis“
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4. Frieden durch Sicherheit und Entspannung: Genscher und die Zähmung der parlamentarischen Opposition
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5. Vertrauen durch Öffentlichkeit: Mediale Kommunikation als Mittel der Deeskalation
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IV. Demokratisierung durch Dialog: Die Politik der Bundesregierung in der Polen-Krise (1980–1982)
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1. Die polnische Krise als Krise des Westens
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Das Auswärtige Amt, die NATO und die schrittweise Eskalation der Krise bis zur Verhängung des Kriegsrechts
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Polen als Katalysator europäisch-amerikanischer Differenzen
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2. Kommunikation als Krisenlösungsmechanismus: Genschers Dialogpolitik mit dem Osten
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Deutsch-polnische Interessengemeinschaft für den Frieden
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Selektive Gesprächsdiplomatie unter „realistischen“ Vorzeichen: Genscher, Solidarność und katholische Kirche
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3. Die KSZE in Madrid als entspannungspolitisches Kommunikationsinstrument
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4. Konsenspolitik für den Frieden? Genscher und die Unionsparteien zwischen Umarmung und Abgrenzung
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5. Die Medien als Mittel politischer Konfliktregulierung
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- V. Koalitionspolitische „Wende“ und entspannungspolitische Kontinuität im Schatten von NATO-Doppelbeschluss und Friedensbewegung (Herbst 1982 – Dez. 1983)
- VI. Frieden durch Kommunikation – ein Fazit
- Fußnote
- Abbildungsverzeichnis und Bildnachweis
- Abkürzungsverzeichnis
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Personenregister
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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