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"Was ist das Volk?"
"Volk" war einer der meistverwendeten Begriffe in der öffentlichen Sprache während des Umbruchs vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Doch welche Ideen verbanden die Sprecher der politischen Milieus von der Sozialdemokratie bis hin zum Nationalliberalismus mit ihm? "Volk" konnte entweder als Gemeinschaft gleichberechtigter Staatsbürger ("demos"), als Abstammungsgemeinschaft ("ethnos") oder als minderprivilegierte Schicht ("plebs") verstanden werden. Zudem ließ sich "Volk" als pluralistisches oder holistisches Gebilde denken.Die Sprache von "Volk", "Nation", "Einheit" und "Gemeinschaft" gibt wichtige Aufschlüsse darüber, welche Staats- und Gesellschaftskonzepte im diesbezüglich bislang nur wenig erforschten Spektrum der politischen Mitte vorherrschten. Jörn Retterath zeigt, dass es den der Republik nahestehenden Kräften nach der Novemberrevolution 1918 letztlich nicht gelang, eine der pluralistischen Demokratie angemessene Sprache zu etablieren. Stattdessen gewann das Denken in holistischen Kategorien an Einfluss. Den Nationalsozialisten wurde es so erleichtert, sich zunächst vieldeutiger Begriffe wie "Volkswille" und "Volksgemeinschaft" zu bemächtigen.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort
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I. Einleitung
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1. Untersuchungsgegenstand und Fragestellung
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2. Forschungsstand
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3. Quellen
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4. Methode
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II. „Volk“ bis 1914 – Etymologische und ideengeschichtliche Entwicklungen
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1. Etymologien und Wortbedeutungen
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1.1 „Volk“
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1.2 „Nation“
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1.3 „Volk“ und „Nation“ – zwei Wörter, eine Bedeutung?
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1.4 „Rasse“
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1.5 „Masse“
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1.6 „Stamm“
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1.7 „Gemeinschaft“
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1.8 „Einigkeit“ und „Einheit“
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2. Von der „plebs“ zu „ethnos“ oder „demos“. Die „Geburt des deutschen Volkes“ in der Epoche der Romantik und ihre Folgen
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2.1 Auf der Suche nach dem Naturhaften
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2.2 Die Politisierung des „Volkes“ in den USA und Frankreich
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2.3 Die „Entdeckung“ des „deutschen Volkes“ im Kampf gegen Frankreich
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2.4 Die „kopernikanische Wende“ des Volksbegriffes und die Konstituierung der „Nation“
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2.5 Die Radikalisierung des ethnischen Volksbegriffes bei den Vordenkern der „völkischen Bewegung“
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2.6 „Gemeinschaft“ als Gegenentwurf zur modernen „Gesellschaft“
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3. Zwischenfazit: Pluralistische und holistische Potenziale des Volksbegriffes
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III. Die zerstörte „Gemeinschaft“? Das „deutsche Volk“ am Ende des Ersten Weltkrieges (1917/18)
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1. Rückblick: Kriegsbeginn 1914 – die imaginierte Einheit in der „nationalen Gemeinschaft“
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1.1 Auf dem Weg zur inneren und äußeren Vollendung des bismarckschen Nationalstaates?
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1.2 Der bröckelnde „Burgfrieden“ und der Appell an die „Einheit des Volkes“
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2. Das „Volk“ im Kampf. Vorstellungen von „Volk“ und „Nation“ während des Krieges
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2.1 Köper, Geist und Wille – Organisches Denken über „Volk“ und „Gemeinschaft“
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2.2 Die „breiten Massen des Volkes“ gegen die „Eroberungspolitiker“ – Pluralistische Volkskonzepte während des Krieges
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3. Innere Reformen oder natürliche Ordnung? Der politische Kampf um die Deutungshoheit über „Volk“ und „Nation“
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3.1 Gleichheit des „Volkes“? Die Diskussion um das preußische Wahlrecht
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3.2 Verantwortlich gegenüber dem „Volk“? Die Forderung nach Parlamentarisierung des Kaiserreichs
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4. Das „Volk“ als letzter Rettungsanker angesichts des bevorstehenden Zusammenbruchs
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4.1 Die neue „Volksregierung“. Die verspätete Parlamentarisierung des Kaiserreichs
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4.2 Der Appell an die „nationale Einheit“ nach dem inoffiziellen Ende des „Burgfriedens“
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5. Zwischenfazit: Der Erste Weltkrieg und die „deutsche Einheit“
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IV. Das „Volk“ wird souverän. Revolution und Verfassungsgebung 1918/19
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1. „Alles für das Volk, alles durch das Volk!“? Die Revolution 1918
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1.1 „demos“ oder „plebs“? – Die Frage nach der Macht des „Volkes“
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1.2 „Ordnung“, „Volkswille“, „Einheit“ – politische Argumente wider das Chaos
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1.3 Der Sieg des „Volkes“ oder die Herrschaft der „plebs“ gegen das „Volk“? Die kontroverse Deutung der Revolution
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2. Die Institutionalisierung des „demos“. Die Weimarer Nationalversammlung und die Genese der Verfassung im Jahr 1919
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2.1 Entscheidung über die Zukunft der „Nation“ – die Wahlen zur Nationalversammlung
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2.2 Holistisch und pluralistisch – das doppelte „Volk“ der Weimarer Reichsverfassung
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2.3 Das „Volk“, die Reflexion über den Weltkrieg und die (des-) integrative Wirkung des Versailler Vertrages
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3. Zwischenfazit: Der scheinbare Sieg des pluralistischen Volksbegriffes im Umbruch 1918/19
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V. „Volk“ in den Anfangsjahren der Weimarer Republik (1919–1924)
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1. Die territoriale „Einheit“ des „deutschen Volkes“ in Gefahr
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1.1 Der Kampf um das „Volk“ – territoriale Verluste und semantische Vereinnahmungen infolge des Versailler Vertrages
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1.2 Der Kampf um den „Einheitsstaat“ – der Diskurs um die Neugliederung des Reichs
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1.3 Mit „innerer Geschlossenheit“ gegen Franzosen und Separatisten – die Besetzung von Rhein und Ruhr als Testfall für den Willen zur „Reichseinheit“
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2. Sehnsucht nach der „Volksgemeinschaft“ – semantische Versuche zur Überwindung gesellschaftlicher Friktionen
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2.1 „Volksgemeinschaft“ im Denken über das künftige ­Zusammenleben im Staat – Stimmen aus der Mitte der ­Gesellschaft und der Lebensreformbewegung
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2.2 „Volksgemeinschaft“ auf Grundlage der Republik – linksliberale und sozialdemokratische Konzepte
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2.3 „Ständisch-organisierte Gemeinschaft“ oder „Einheitsfront von Stresemann bis Scheidemann“? – Volksgemeinschaftsdenken im nationalliberalen und katholischen Milieu
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2.4 Exkurs: Die exkludierende „Volksgemeinschaft“ als Gegenmodell zur pluralistischen Republik – Konzepte im deutschnationalen und „völkisch“-nationalsozialistischen Milieu
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3. „Volk“ und „Einheit“ in der Krise
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3.1 „Volk“ und „Gemeinschaft“ als diskursive Zufluchtsorte in Zeiten der politischen Gewalt
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3.2 Der „kranke Volkskörper“ – Zeitreflexionen mittels medizinischer und organischer Denk- und Sprachbilder
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3.3 Grenzen der „Gemeinschaft“ – die Konstruktion des „inneren Feindes“
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4. „Volk“, Partei, Parlament? – Die republikanische Staatsform in der Kritik
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4.1 „Gemeinwohl“ und „Herrschaft der Besten“ versus „Sonderinteressen“ und Macht der „Massen“ – Parteien- und Parlamentarismuskritik im politischen Spektrum der Mitte
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4.2 „Führer“ und berufsständische Ordnung als Alternativen zur Verfassungswirklichkeit von Weimar
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5. Zwischenfazit: Erwartungen an „Einheit“ und „Volk“ in der Krise
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- VI. Fazit
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Anhang
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I. Genese und Entwicklung der wichtigsten untersuchten Zeitungen
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1. Vorwärts
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2. Berliner Tageblatt
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3. Vossische Zeitung
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4. Kölnische Zeitung
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5. Germania
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II. Bedeutung von „Volk“ und „Nation“ im Meyers und Brockhaus 1852–1934
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III. Quellenverzeichnis
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1. Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ)
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2. Bundesarchiv Berlin (BArch)
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3. Zeitungen
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4. Parlamentaria
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5. Editionen
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6. Weitere gedruckte Quellen
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IV. Literaturverzeichnis
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V. Abkürzungsverzeichnis
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VI. Abbildungsverzeichnis
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VII. Personenregister
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Fußnoten
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- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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