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Von "jüdischem Optimismus" und "unausbleiblicher Enttäuschung"
Anhand der internen und offentlichen Kommunikation deutsch-judischer Vereine untersucht Anna Ullrich, wie gesellschaftlicher Antisemitismus in diesen Organisationen wahrgenommen, bewertet und bewaltigt wurde. Erstmals werden dabei die Verhaltens- und Gefuhlsempfehlungen, welche die Vereine ihren Mitgliedern anboten, systematisch herausgearbeitet und deren langfristige Entwicklung zwischen Erstem Weltkrieg und den ersten Jahren des Nationalsozialismus in die Analyse miteinbezogen. Aus der Vielzahl an Ratschlagen, Hinweisen, Warnungen, Empfehlungen und Aufforderungen werden die vielfaltigen Diskussionen rekonstruiert, die immer wieder um die Frage nach einem adaquaten Umgang mit antisemitischen Erfahrungen in Deutschland kreisten. So ermoglicht die Studie eine differenzierte Betrachtung der vereinsinternen Aushandlungsprozesse und gibt neue Einblicke in das Verhaltnis von judischen und nichtjudischen Deutschen im Untersuchungszeitraum.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Inhalt
- Editorial
- Vorwort
- Einleitung
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I. Antisemitische Erfahrungen im Ersten Weltkrieg
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1. Erwartungsdämpfung und Kriegseuphorie? Die Ambivalenz der ersten Kriegsmonate
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1.1 Der August-Mythos und die jüdische Presse
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1.2 Doppelbödige Erfolge
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2. Zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Feld und in der Heimat
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2.1 Wahrnehmung und Bewertung von Antisemitismus durch Soldaten und Feldrabbiner
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2.2 Verhaltensempfehlungen und Vermeidungsstrategien
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2.3 Vom individuellen Erlebnis zur Kollektiverfahrung – die Bedeutung der „Judenzählung(en)“ als innerjüdische Erfahrung
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3. Antizipation und Bestätigung – zur Wahrnehmung des Antisemitismus nach Kriegsende
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3.1 „… auch den Pessimismus nicht übertreiben“ – Antizipation als Abwehrstrategie
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3.2 Gefühlte Gemeinschaft? Loyalitätserklärung als Selbstversicherung und indirekter Appell an Nichtjuden
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3.3 Negative Erwartungsbestätigung und Kriegserfahrung als Abwehrstrategie
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Zwischenbetrachtung (I)
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II. Alltäglicher Antisemitismus und nichtjüdische Indifferenz in der Demokratie
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1. „Zumutbarer“ und „unzumutbarer“ Antisemitismus
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1.1 Ruhige Jahre dank „Wahrnehmungsfilter“? Diskrepanzen in der Rezeption des Antisemitismus
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1.2 Bewältigung durch Beschwerde, Bewältigung durch Relativierung – Verhaltens- und Gefühlsempfehlungen deutsch-jüdischer Vereine
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2. „… viel schlimmer als Antisemitismus“ – zur Wahrnehmung von latentem Antisemitismus und nichtjüdischer Indifferenz
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2.1 Schwer greifbar – zum Austausch über die Einstellung der nichtjüdischen Bevölkerung
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2.2 Aufklärung ohne Erwartung? Organisierte Begegnungen mit Nichtjuden
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3. Entscheidungsjahr(e)?
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3.1 Wahljahr gleich Krisenjahr – düstere Zukunftsprognosen als Motivationsmittel
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3.2 Kritik hinter den Kulissen – der Einfluss der Leserzuschriften
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Zwischenbetrachtung (II)
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III. Die ersten Jahre der NS-Herrschaft – was bleibt von Erklärungs- und Bewältigungsstrategien vor 1933?
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1. Orientierung
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1.1 Kontinuität und Grenzen der Verhaltens- und Bewältigungsstrategien deutsch-jüdischer Vereine
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1.2 Optimismus und Meinungsstreit unter nationalsozialistischer Überwachung
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2. Deutungsversuche
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2.1 Die Transformation der Usable Immediate Past am Beispiel der Kriegserinnerungen
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2.2 Das Verhalten der nichtjüdischen Bevölkerung – Wahrnehmung und Erklärungsversuche
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Zwischenbetrachtung (III)
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- Schlussbetrachtung
- Abkürzungen
- Quellen und Literatur
- Personenregister
- Ortsregister
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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