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Medizinische Gutachten des 17. und 18. Jahrhunderts
Die historische Textsortenforschung ist für das Deutsche ein noch relativ unerschlossenes Feld und so sind bisher nur einige wenige historische Textsorten erfasst und beschrieben. Mit den medizinischen Gutachten nimmt diese Studie eine historische Textsortenklasse in den Blick, die schon im 17. und 18. Jahrhundert von zentraler Bedeutung für die ärztliche Kommunikation war. Ausgangspunkt der Untersuchung sind gängige, gegenwartsbezogene textlinguistische Beschreibungsansätze, die für sprachhistorische Kontexte modifiziert und um wichtige pragmatische Kategorien erweitert werden. Als besonders fruchtbar erweist sich die stärkere Berücksichtigung metakommunikativer Wissensbestände wie sie sich in Rhetoriklehrbüchern, Textsortenanleitungen und Textsortenbenennungen manifestieren. Auf der Basis dieses breit angelegten Analysemodells werden die entsprechenden Textsorten – Consilia, Gerichtsgutachten und Sektionsberichte – kultur- und wissenschaftshistorisch sowie hinsichtlich der für sie typischen sprachlichen Merkmale untersucht und beschrieben. Die Studie bietet damit nicht nur für Sprach- und Medizinhistoriker, sondern auch für Kulturwissenschaftler einen interessanten Einblick in die medizinische Fachkommunikation dieser Zeit.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Widmung
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
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2 Sprachgeschichte als Textsortengeschichte
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2.1 Textsorten – ein umstrittenes Konzept
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2.2 Textsortenbeschreibungsmodelle
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2.2.1 Kommunikationssituation
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2.2.2 Textfunktion
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2.2.3 Thema, Textstrukturen und sprachliche Ausgestaltung
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2.2.4 Metakommunikative Wissensbestände
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3 Methode und Zielsetzung
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3.1 Zur Analyse historischer Textsorten
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3.2 Korpus
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4 Fallsammlungen und Gutachten in (medizin)historischer, literatur- und sprachwissenschaftlicher Sicht
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4.1 Allgemeine Tendenzen
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4.2 Die Ergebnisse im Detail
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4.2.1 (Medizin-)historische und literaturwissenschaftliche Ergebnisse
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4.2.2 Sprachwissenschaftliche Ergebnisse
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5 Kulturgeschichtlicher Kontext
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5.1 Die Medizin des 17. und 18. Jahrhunderts
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5.2 Studium und Ausbildung in der Medizin
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5.3 Die Medizinalverwaltung und das öffentliche Gesundheitswesen
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6 Zwischen Dokumentation und Didaxe – medizinische Fallsammlungen in ihrem Entstehungs- und Wirkungszusammenhang
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6.1 Der Entstehungsprozess
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6.2 Titelblätter
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6.3 Vorworte – Herausgeberintention und Leserkreis
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6.4 Zugriffsstrukturen – Register, Indices und Glossare
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6.5 Themenschwerpunkte, Anordnungsprinzipien und Kapitelüberschriften
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6.5.1 Themenschwerpunkte
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6.5.2 Anordnungsprinzipien
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6.5.3 Kapitelüberschriften
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6.6 Didaktische Aufbereitung
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6.6.1 Kommentierungen und Anmerkungen
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6.6.2 Illustrationen
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6.7 Rezeption der Sammlungen
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6.8 Funktionen der Fallsammlungen – von der Dokumentation zur Wissensvermittlung
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6.9 Ergebnisse
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7 Die Kommunikationssituation – medizinische Gutachten im Spannungsfeld von Verwaltung und Wissenschaft
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7.1 Rhetorische Stilvorgaben und ihr Einfluss auf die medizinischen Fachtextsorten
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7.1.1 Die Bedeutung der Rhetorik im 17. und 18. Jahrhundert
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7.1.2 Sprach- und Stilkonzeptionen in den Wissenschaften
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7.1.3 Stil und Stilistik der Rechts- und Verwaltungssprache
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7.2 Anweiſungen fur Arʒneybeflißene – Zeitgenössische Anleitungen
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7.2.1 Textsortendefinitionen
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7.2.2 Normative Sprach- und Stilkritik
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8 Reſponſum, Viſum repertum, Conſilium – zur Bezeichnungsvielfalt einer Textsortenklasse
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8.1 Textsortenbenennungen in den Paratexten der Sammlungen
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8.2 Berichte
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8.3 Gerichtsmedizinische Gutachten
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8.4 Consilia medica
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8.5 Ergebnisse
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9 Textstrukturen medizinischer Gutachten
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9.1 Rhetorische Dispositionsschemata
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9.2 Sektionsberichte
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9.2.1 Initialbereich
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9.2.2 Narratio
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9.2.3 Dispositio
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9.2.4 Conclusio
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9.2.5 Corroboratio
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9.2.6 Tempusgebrauch
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9.2.7 Fazit
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9.3 Gerichtsmedizinische Gutachten
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9.3.1 Initialbereich
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9.3.2 Antecedens & Consequens – Textmusterkonventionen in den narrationes
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9.3.3 Argumentatio
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9.3.4 Conclusio
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9.3.5 Corroboratio
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9.3.6 Tempusgebrauch
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9.3.7 Fazit
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9.4 Medizinische Consilia
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9.4.1 Initialbereich
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9.4.2 Narratio
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9.4.3 Argumentatio
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9.4.4 Fachterminologie
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9.4.5 Rezepte
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9.4.6 Conclusio – Genesungswünsche und valedictiones
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9.4.7 Tempusgebrauch
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9.4.8 Fazit
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9.5 Ergebnisse
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10 Feinanalysen
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10.1 Beispiel für einen Sektionsbericht: Gottlieb Budaeus, Miscellanea medico-chirurgica V, Casus XXII, 1697, 78–80
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10.2 Beispiel für ein Gerichtsmedizinisches Gutachten: Friedrich Hoffmann, Medicina Consultatoria V, Decurie III, Casus III, 1725, 180–183
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10.3 Beispiel für ein Consilium curatorium: Johann Daniel Gohl, Medicina Practica, Sectio I, Casus XXXI, 1704, 138–142
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- 11 Medizinische Gutachten des 17. und 18. Jahrhunderts – Resümee und Ausblick
- 12 Übersicht Korpustexte
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13 Quellen- und Literaturverzeichnis
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13.1 Archivbestände
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13.2 Gedruckte Primärquellen
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13.3 Onlinequellen
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13.4 Sekundärliteratur
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Register
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Personenregister
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Sachregister
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- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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