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Materialität und Präsenz spätantiker Inschriften
Eine der jüngeren Erkenntnisse der antiken Epigraphik besteht darin, dass Inschriften nicht nur Texte, sondern zugleich materielle Objekte sind, die ihre Wirkung durch ihre Materialität und Präsenz entfalten. Diese Einsicht hat bislang zwar zu vielen Einzelstudien geführt, die bestimmte Inschriftengruppen oder -räume fokussiert haben – sie wurde bislang aber nicht systematisch, eine größere Region und eine gesamte Epoche betreffend angewendet. Diese Lücke will Katharina Bolle füllen, indem sie sich der gewandelten Inschriftenkultur der Spätantike widmet. Mit Blick auf die italische Halbinsel werden die Phänomene dieses Wandels präzise beschrieben, analysiert und in einem weiteren historischen Rahmen erklärt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der materialen Beschaffenheit und der räumlichen Präsentation der Inschriften, wodurch dem textbasierten Zugriff epigraphischer Untersuchungen ein neuartiger Zugang an die Seite gestellt wird, der auch Aussagen zur antiken Wahrnehmung und Rezeption inschriftlicher Monumente zulässt. Dem in der Forschung vorherrschenden Paradigma einer im Niedergang befindlichen Inschriftenkultur der Spätantike wird so ein wesentliches differenzierteres Bild entgegengesetzt, welches das innovative und kreative Potential dieser Epoche herausarbeitet und betont.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Danksagung
- Inhalt
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Abbildungsverzeichnis
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Abbildungen des Textteils
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Abbildungen des Tafelteils
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1 Einleitung
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1.1 Zur Idee dieses Buchs
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1.2 Zur Struktur dieses Buchs
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1.3 Zum Anliegen dieses Buchs
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2 Spätantike Inschriftlichkeit in den italischen Provinzen – ein Panorama
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2.1 Quantitäten
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2.2 Erscheinungsformen
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2.2.1 Inschriften und Ehrendenkmäler
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2.2.2 Inschriften und Bauwerke
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2.2.3 Inschriften und Weihungen
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2.2.4 Inschriften und Statuenmonumente
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2.2.5 Inschriften und Meilensteine
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2.2.6 Inschriften und Gräber
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2.2.7 Inschriften und figürliche oder szenische Darstellungen
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2.2.8 Embleme, Zeichen und Buchstabensymbole
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2.3 Räume
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3 Wiederverwendete Inschriften: vom Umgang mit älteren Inschriften und Textmonumenten
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3.1 Zur Einführung: Forschungspraktische Perspektiven und Stolperfallen
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3.2 Zum Hintergrund: Wiederverwendung in der kaiserlichen Gesetzgebung und im öffentlichen Diskurs
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3.3 Wiederverwendung in andersartigen Kontexten: Inschriftenspolien als Baumaterial
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3.4 Wiederverwendung in gleichartigen Kontexten: Inschriftenspolien als neu errichtete Denkmäler
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3.5 Wiederverwendung in ideologischen Kontexten: Inschriftenspolien als Botschaftsträger
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3.6 Zusammenfassung
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4 Die Materialität spätantiker Inschriften zwischen Tradition und Innovation
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4.1 Was ist ‚Materialität‘ und wozu nach ihr fragen?
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4.2 Materialien und Techniken
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4.3 Schriftbild und Schriftgestaltung
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4.4 Fallbeispiel 1: Die Inschriften des Bischofs Damasus
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4.5 Inschriften und Bilder: Kombination und Zusammenwirken
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4.5.1 Text und Bild: Beispiele spätantiker Grabinschriften aus Rom und Aquileia
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4.5.2 Text im Bild: Beispiele spätantiker Mosaikbilder aus frühchristlichen Kirchen Roms und Ravennas
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4.5.3 Text als Bild: Zum ikonischen Potential von Inschriften
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5 Die Präsenz spätantiker Inschriften zwischen alten Räumen und neuen Kontexten
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5.1 Was ist ‚Präsenz‘ und wozu nach ihr fragen?
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5.2 Gewachsene und sich wandelnde Präsenz: Inschriftlichkeit im öffentlichen Stadtraum
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5.2.1 Aquileia: Die Inschriftenlandschaft des Forums
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5.2.2 Ostia: Die Inschriftenlandschaft des Stadtraums
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5.3 Geplante und konzeptuelle Präsenz: Inschriftlichkeit im Kirchenraum
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5.4 Fallbeispiel 2: Die Eufrasius-Basilika in Parentium – der Kirchenraum als Schriftträger
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5.5 Eingeschränkte Präsenz: Klandestine, unsichtbare und unlesbare Inschriften und ihre Wirksamkeit
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5.5.1 Wirksamkeit durch Exklusivität
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5.5.2 Wirksamkeit durch Gewissheit
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5.5.3 Wirksamkeit durch Performanz
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5.5.4 Wirksamkeit durch Existenz
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6 Materialität, Präsenz und Habitus: Wie Botschaften gemacht werden
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6.1 Fallbeispiel 3: Zwei praefecti annonae und ihre Inschriften
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6.2 Der Kontext: Die Forums-Thermen im 4. Jahrhundert
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6.3 Die Denkmäler: Die Inschriften des Flavius Octavius Victor und des Ragonius Vincentius Celsus
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6.4 Die Botschaften: Habitus und Rollenerwartungen
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7 Inschriftlichkeit im Wandel – ein Fazit
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7.1 Der Charakter des Wandels: Materiale Pluralität, räumliche Verdichtung und Bedeutungsvielfalt
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7.2 Die Triebfedern des Wandels: Neue Bedürfnisse, neue Werte, neue Kontexte
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7.3 Zum Abschluss
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- Tafelteil
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Inschriftenverzeichnis
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A Venetia et Histria
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B Tuscia et Umbria
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C Apulia et Calabria
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Literaturverzeichnis
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Siglen
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Quellen
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Sekundärliteratur
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- Indices
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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