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Vergangenes verhandeln
Untersuchungen zu Statusmerkmalen und Selbstverständnis spätrömischer senatorischer Eliten verzeichnen Konjunktur. Ebenso rückten im Zuge einer kulturhistorischen Wende Medien und Praktiken des kulturellen Gedächtnisses in den Fokus der Forschung. Blickt man hingegen auf die Folgefrage nach Vergangenheitsbezug, Elitenkommunikation und -konstitution, begegnen Konzepte wie Nostalgie, Kontingenzbewältigung oder Musealisierung. Doch das Metanarrativ eskapistischer nobiles in der ‚Abendsonne der Antike‘ wird berechtigterweise post 1968 beständig bezweifelt. Ausgehend von jenen Voraussetzungen widmet sich diese Studie Vergangenheitsbezügen in gallo-römischen und italischen senatorischen Diskursen der Spätantike. Zuvorderst fragt Meurer, inwiefern Akteure auf historisches Bildungs- und Orientierungswissen rekurrierten, um sich damit zu positionieren. Auf Makroebene, aber vor allem anhand detaillierter Fallstudien vollzieht sie Strategien vergangenheitsbezogener Kommunikation nach. Ferner werden allgemein Aushandlungsprozesse um senatorische Statusgrundlagen skizziert. Mit Blick auf aktuelle Diskussionen um regionale Differenzierung problematisiert die Studie zudem die Abhängigkeit derartiger Diskurse von politischen Handlungsspielräumen.
- Halftitle Page
- Titelseite
- Impressum
- Dedication
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
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1 Einführung
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1.1 Fachhistorische Vorbemerkungen
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1.1.1 Das Narrativ spätrömisch-senatorischer Nostalgie und seine Revision
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1.1.2 Perspektive und Positionierung der Studie
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1.2 Methodisch-inhaltliche Vorbemerkungen
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1.2.1 Relevanz historischer Bildung und Orientierung in der Spätantike
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1.2.2 Spätantike senatorische Eliten zwischen Standesordnung und Mehrdeutigkeit
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1.2.3 Synthese und Operationalisierung
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1.3 Strukturelle Vorbemerkungen
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1.3.1 Rahmenbedingungen des Untersuchungszeitraums
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1.3.2 Argumentativer Aufbau und Quellenauswahl
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2 Ökonomie historisch fundierter Kommunikation im weströmischen Kontext
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2.1 Das Wechselspiel von Desintegration und Semantiken historischer Fundierung
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2.1.1 Bewahrer, Befreier und beste Kaiser – Restitution und Rückbezüge als kaiserlich-senatorische Kommunikationsmuster
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2.1.2 Historisch fundierte Konsensfassaden im stadtrömischen Raum: Das forum Romanum und das forum Traianum
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2.1.3 Ergebnisse
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2.2 Was zum Senatorenrang gehört? Ahnen und Altertümer als Güter innerhalb eines Aushandlungsprozesses
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2.2.1 Zwischen Bildung und Erbe: Strategien historisch fundierter Distinktion
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2.2.2 Christus statt Cato folgen: Konzeption einer christlich-asketischen nobilitas
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2.2.3 Ergebnisse
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3 Distinktion durch Geschichte bei Sidonius und seinem Kreis?
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3.1 Soziokulturelle Einordnung
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3.1.1 „Virtuelle Statuen“: Literarisch-diskursive Selbstverortung bei Sidonius
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3.2 So gut wie die Alten? Politische Dimensionen panegyrischer Dichtung
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3.3 Vergangenheitsbezogenes Einschreiben unter gallo-römische nobiles
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3.4 Wie Cicero leiden: Performative Verkörperung einer historischen Leitfigur
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3.5 Die Rolle des Bischofs: Modifikation der diskursiven Selbstverortung
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3.6 Ergebnisse
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4 Vergangenes verhandeln im Umfeld des Ennodius
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4.1 Soziokulturelle Einordnung
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4.1.1 Eckdaten zu den äußeren Lebensumständen
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4.1.2 Ein Diakon am Scheideweg: Selbstverortung im Eucharisticon
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4.1.3 Charakteristika des literarischen Werks und kommunikative Kontextualisierung
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4.2 „Keine angestaubten Mahnmale vor Augen“: Relativierung von Herkunftsstolz und historischem Wissen bei Ennodius
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4.2.1 Ein strenger Mahner und Erzieher junger nobiles
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4.2.2 Habituelles Annähern und Distanzieren gegenüber senatorischen Amtsträgern
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4.3 Historische Fundierung als Argument im (kirchen-)politischen Kontext
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4.3.1 Goldene Gegenwart? Geschichts- und Gesellschaftsdiskurs im Papstschisma
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4.3.2 Den princeps preisen: Theoderich-Bilder bei Ennodius
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4.4 Ergebnisse
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- 5 Ergebnisse
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Indices
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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