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Theaternarratologie
Die narrative Dimension ist in der theaterwissenschaftlich orientierten Aufführungsanalyse bislang unterrepräsentiert.Um dieses Desiderat zu beheben, untersucht die Arbeit nicht etwa von Figuren erzählte Passagen in einzelnen Aufführungen, sondern stellt generell die Frage: Wie erzählt das Theater? Die Theaternarratologie entwickelt somit erstmals auf Grundlage eines umfassenden theoretischen Fundaments in Bezug auf die Forschungsfelder der klassischen und postklassischen Narratologie und der Theaterwissenschaft ein heuristisches Analysemodell performativen Erzählens, das sich zur praktischen Anwendung in der erzähltheoretischen Aufführungsanalyse eignet. Die entwickelten Analysekategorien machen es möglich, das theatrale Erzählen intersubjektiv nachvollziehbar zu beschreiben und in narratologischer Hinsicht nicht nur in intertheatrale, sondern auch in intermediale Kontexte zu stellen. Performativität und Narrativität werden zusammen und nicht als Gegensätze gedacht, wodurch die Möglichkeit einer Annäherung theaterwissenschaftlicher und narratologischer Forschung gegeben wird.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Dedication
- Vorwort
- Inhalt
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1 Einleitung
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1.1 Narrativität und Performativität: Zwei Seiten einer Medaille
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1.2 Aus der Praxis: Narrative Repräsentation in Roland Schimmelpfennigs Der Goldene Drache (2009)
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2 Narrativitätsbedingungen und Theater
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2.1 Kognitive Konzeptionen von Narrativität, experientiality, tellability und narrative point
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2.2 Zustandsveränderung und Ereignishaftigkeit
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2.3 Die Bedingung der Mittelbarkeit
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2.3.1 Der anthropomorphe Erzähler der klassischen Narratologie
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2.3.2 Chatmans teller und shower: Mittelbarkeit als Erfüllung narrativer Funktionen
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2.4 Transmediale Narratologie und Performativität
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2.4.1 Medialität des Erzählens
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2.4.2 Bedeutungsgenerierendes und performatives Theater
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- 3 Theorie der Erzählkommunikation
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4 Erzähltheoretische Kommunikationsstruktur im Theater
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4.1 Der strukturelle Unterschied von Drama und Erzähltext nach Manfred Pfister
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4.2 Aspekte der Dramennarratologie
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4.2.1 Homodiegetische Erzähler in Dramen
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4.2.2 Das Drama als erzählender Text
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4.2.3 Drama und Performativität
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4.2.4 Resümee
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4.3 Von der Dialogizität zur Trialogizität: Die Kommunikation im performativen Erzählen
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4.4 Metalepsen: Aufweichung kommunikativer Grenzen in der performativen Narration
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4.5 Autorenkollektiv und impliziter Autor
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4.6 Exkurs: Theater als Untersuchungsfeld von Interactive Storytelling und Emergent Narrative
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4.7 Aus der Praxis: Erzählkommunikation im Goldenen Drachen
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5 Das Theatrale Repräsentationssystem (TRS) und seine Kanäle
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5.1 Das Narrativitätspotential der TRS-Kanäle
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5.1.1 Der sprachliche Kanal
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5.1.2 Der visuelle Kanal
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5.1.3 Der auditive Kanal
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5.1.4 Der olfaktorische, der haptische und der gustatorische Kanal
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5.1.5 Resümee
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5.2 Das Verhältnis der Erzählkanäle zueinander: Von Reduktion und postdramatischer Reizüberflutung
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5.3 Aus der Praxis: Erzählkanäle im Goldenen Drachen
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6 Zeitlichkeit einer Theaterinszenierung
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6.1 Vergänglichkeit der Aufführung und Unvergänglichkeit der Inszenierung
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6.2 Gleichzeitiges Erzählen? Die liveness einer Aufführung versus Zeitpunkt des Erzählens
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6.3 Erzählzeit, TRS-Zeit und erzählte Zeit
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6.3.1 Ordnung
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6.3.2 Dauer
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6.3.3 Der Umgang mit Zeit im zeitgenössischen Theater
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6.3.4 Frequenz
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6.3.5 Traumrepräsentation, Monologe und Beiseitesprechen
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6.4 Das Theaterphänomen des zeitgleichen Erzählens
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6.5 Aus der Praxis: Zeitverhältnisse im Goldenen Drachen
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7 Raum als Analyseparameter
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7.1 Raum als Container: Abgrenzung des Raumbegriffes
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7.2 Das Potential der einzelnen TRS-Kanäle zur Raumkonstitution
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7.3 Das Verhältnis von Zuschauerraum und Bühne/Spielfläche
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7.4 Erzählraum und erzählter Raum
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7.5 Aus der Praxis: Raumverhältnisse im Goldenen Drachen
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8 Perspektive und Fokalisierung im Theater
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8.1 Forschung und Begrifflichkeiten
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8.1.1 Fokalisierung und Perspektive in der textorientierten Narratologie
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8.1.2 Fokalisierung und Perspektive in transgenerischen und transmedialen Ansätzen
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8.2 Narratoriale und figurale Perspektive als Beschreibung der Wahrnehmungsverhältnisse
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8.3 Fokalisierung als Relation des Wissens
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8.3.1 Okularisierung, Aurikularisierung und andere TRS-Fokalisierungen
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8.3.2 Außensicht oder Übersicht? Nullfokalisierung als Regelfall im Theater
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8.3.3 Fälle der internen Fokalisierung auf der Bühne
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8.4 Aus der Praxis: Perspektive und Fokalisierung im Goldenen Drachen
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9 Beispielanalysen
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9.1 Nicolas Stemanns Faust I + II als grenzüberschreitende Erzählung des klassischen Dramas
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9.1.1 Trialogizität und TRS-Kanäle
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9.1.2 Zeit und Raum
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9.1.3 Perspektivierung und Fokalisierung
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9.1.4 Resümee
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9.2 Jette Steckels Der Fremde als räumlich-perspektivische Erzählung des Romans
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9.2.1 Räumlichkeit und Perspektive
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9.2.2 Zeitlichkeit
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9.3 Bastian Krafts Orlando als vergegenwärtigende metanarrative Verhandlung von Identität
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9.3.1 Räumlichkeit
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9.3.2 Zeitlichkeit
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9.3.3 Resümee
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- 10 Fazit: Die Produktivität eines narratologischen Analysemodells für Theaterinszenierungen
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Inszenierungsregister
- Sachregister
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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