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Mitstreiter im Volkstumskampf
Polen im Zweiten Weltkrieg: Die deutschen Gerichte waren von Beginn an Teil des nationalsozialistischen Besatzungsapparats und zentrale Akteure der Germanisierungspolitik, dem wichtigsten deutschen Ziel im annektierten Teil Polens. Die Justiz zielte nicht nur auf die Diskriminierung der Polen, zwischen September 1939 und Anfang 1945 verhangten die Gerichte tausende Todesurteile. Maximilian Becker analysiert die Geschichte dieser Annexionsjustiz in ubergreifender Perspektive. Er untersucht die Straf- und Ziviljustiz, den Strafvollzug, das Personal und die Organisation im Kontext der Besatzungsgeschichte und geht den Ursachen fur die radikale Urteilspraxis nach, die in den fruh eintrainierten Verhaltensweisen wie auch in der antipolnischen Haltung und in der traditionellen Gesetzesbindung der Juristen begrundet liegen. So kommt Becker zu einem uberzeugenden Gesamtbild der Funktionsweisen dieser Annexionsjustiz, das personliche Dispositionen und institutionelle Faktoren verbindet.
- Mitstreiter im Volkstumskampf
- Titel
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Übersicht der Zeichnungen
- Übersicht der Tabellen
- Vorwort
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Einleitung
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Quellen
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Forschung
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Fragestellung, Aufbau und konzeptionelle Überlegungen
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I. Besatzungskontext: Ausbeutung, Massenverbrechenund Germanisierung
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1. Politische Vorgaben
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2. Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsstruktur
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Besondere Rechtslage in den eingegliederten Ostgebieten
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3. Diskriminierung, Vertreibung und Massenverbrechen
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Enteignung und Vertreibung
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Massenverbrechen an der polnischen und jüdischenBevölkerung
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4. Ansiedlung und „Deutsche Volksliste“
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Die Erfassung der einheimischen Deutschen
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Zusammenfassung
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II. Organisation der Annexionsjustiz
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1. Die Vorgeschichte der Annexionsjustiz: Recht undJustiz zwischen 1933 und 1938
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Die Beseitigung der „liberalen“ Rechtsgrundsätze und dieEntstehung der Sondergerichte
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Justiz in der „Ostmark“, im Sudetengau und im „ProtektoratBöhmen und Mähren“
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2. Sondergerichte und Staatsanwaltschaften
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Die Einrichtung der Sondergerichte
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Errichtung der ordentlichen Gerichtsbarkeit 1939–1941
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Die Bildung von Anklagebehörden
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Die Übernahme des Strafvollzuges
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Zivilrechtliche Sondergerichtsbarkeiten
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Weitere Rechtsprechungsorgane in den eingegliedertenOstgebieten
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3. Gerichtsgliederung, Justizverwaltung undJustizpressestellen
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Justiz und Zivilverwaltung
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Justizpressestellen und Fremdwahrnehmung der Justiz
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Zusammenfassung
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III. Personalpolitik und Gruppenprofil derRichter und Staatsanwälte
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1. Generationenstruktur, Sozialprofil und regionaleHerkunft
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Generationenstruktur, Ausbildung und soziale Herkunft
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Regionale Herkunft und Antipolonismus
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2. Nazifizierung und Qualifikation der Justizjuristen
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Fachliche Qualifikation
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3. Personalmangel und Alltagserfahrungen
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Zusammenfassung
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IV. Zivilgerichtsbarkeit im Dienste derGermanisierung
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1. Eingriffe in die Eigentumsverhältnisse:Die Enteignung polnischen und jüdischen Besitzes
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Die Rolle der Justiz bei der Enteignung und Schuldenabwicklung
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Auswirkungen der Beschlagnahme auf die Zivilgerichtsbarkeit
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2. Grundlagen der „Ostrechtspflege“
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Die Ostrechtspflegeverordnung vom 25. September 1941
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Anerkennung polnischer Entscheidungen aus der Zwischenkriegszeit
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3. Die Unterbindung sexueller Kontakte zwischen Deutschenund Polen und die Aufhebung von „Mischehen“
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Die Scheidung deutsch-polnischer Ehen
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4. Germanisierung „rassisch wertvoller“ Kinder
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Bewertung und abschließende Bemerkungen
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V. Polizei und Justiz: Kooperation undKompetenzeinbrüche
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1. Standgerichtsbarkeiten
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Die Standgerichte Gauleiter Greisers
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Die Standgerichte ab 1942
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Die Standgerichte der „Endphase“
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2. Kooperation im Alltag der Strafverfolgung
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3. Zusammenarbeit im Strafvollzug
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Zusammenfassung
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VI. Strafverfolgung
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1. Die Basis der Ungleichbehandlung: Sonderrecht und„sinngemäße Anwendung“ deutscher Normen
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Die Verordnung über die Einführung des deutschenStrafrechts in den eingegliederten Ostgebieten und diePolenstrafrechtsverordnung
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Die Gerichte und die „Deutsche Volksliste“
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Lenkung
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2. Angeklagte und Sanktionspraxis
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Sanktionspraxis und Zahl der Todesurteile
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3. Die Praxis der Ungleichbehandlung: Strafgerichtsbarkeitüber Deutsche und „Fremdvölkische“
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„Septemberverbrechen“
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Widerstand
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„Gewalttaten“ gegen Deutsche und Übergriffe auf Polen
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„Äußerungsdelikte“
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Kriegswirtschaftsdelikte
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Allgemeine Kriminalität und Korruption
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Die Verfolgung von „Judenhelfern“ und Gettoflüchtlingen
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Zusammenfassung
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VII. Strafvollstreckung und Strafvollzug
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1. Strafvollzugsverwaltung
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Diskriminierung „fremdvölkischer“ Gefangener
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Der Sondervollzug über polnische Gefangene
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2. Haftbedingungen
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Überbelegung der Anstalten und Zahl der Gefangenen
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Ernährung und medizinische Versorgung
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Sterblichkeit
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3. Arbeitseinsatz
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Arbeitsbedingungen
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4. Gnadenverfahren und Vollstreckung der Todesurteile
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Vollstreckung der Todesurteile
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Zusammenfassung
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VIII. Die Evakuierung der Haftanstalten undJustizbehörden
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Die Planungen der Justiz
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Die Evakuierung von Justizpersonal und Häftlingen
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IX. Karrieren und Ermittlungen nach 1945
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Ermittlungen in der Bundesrepublik
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Strafverfolgung in der DDR
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Ermittlungen in Polen
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X. Die Annexionsjustiz im Vergleich
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1. Nationalsozialistische Besatzungsjustiz
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Rahmenbedingungen und Organisation
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Personal und Lenkung
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Aufgaben und Rechtsgrundlagen der Besatzungsjustiz
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2. Sowjetische Justiz in Ostpolen 1939–1941
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Funktionale Äquivalente
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Schluss
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Ergebnisse
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Strukturen und Verfahrensweisen
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Die Justiz im Netzwerk der Besatzungsbehörden
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Überlegungen zur Rolle der Justiz im „Dritten Reich“
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Überlegungen zu Kontinuitäten und zum Vergleich
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Anhang
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Abkürzungen
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Quellen und Literatur
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Ungedruckte Quellen
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Periodika
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Gedruckte Quellen und Literatur
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- Personenregister
- Geographisches Register
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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