
0人評分過此書
Die Stadt, das Geld und der Markt
Die aktuelle Debatte über stark steigende Grundstückspreise und Mieten findet in dieser Untersuchung ihr historisches Fundament: Das Buch zeigt, wie intensiv in der Bundesrepublik bereits nach 1960 über das gleiche Problem gestritten wurde. Als Schuldige galten profitgierige "Spekulanten", denen unmoralische Geschäftsmethoden vorgeworfen wurden. Anhand zahlreicher Fallbeispiele - aus Frankfurt am Main, München, Hamburg, Köln und West-Berlin - untersucht Karl Christian Führer sowohl das konkrete Geschehen auf den Märkten für Grundstücke und Wohnraum als auch die zahlreichen Proteste gegen die "Spekulation" mit Immobilien, etwa durch Hausbesetzungen, bis 1985. Er verzichtet dabei auf vorschnelle Urteile und analysiert die Prozesse konsequent im Kontext der bundesdeutschen Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte. Ein zentral wichtiger Aspekt der jüngeren Vergangenheit wird damit auf innovative Weise differenziert dargestellt, denn Grundstücke und Wohnungen sind wohl das Wirtschaftsgut, an dem sich die soziale und kulturelle Dimension ökonomischen Handelns besonders eindringlich nachweisen lässt. Der moralisierende Begriff der "Spekulation" hilft wenig, wenn man Veränderungen auf diesem Markt verstehen will.
- Cover
- Half Title
- Studien zur Zeitgeschichte
- Title
- Copyright Page
- Inhalt
- Einleitung
-
I. Der Handel mit Grund und Boden: „Bodenspekulation“ als öffentliches Ärgernis
-
1. Die Debatte über die „Bodenspekulation“ im Kaiserreich
-
2. Staatliche Eingriffe in das Geschäft mit Immobilien vor den 1950er Jahren
-
3. Der Kampf gegen die „Bodenspekulation“ als politisches Ziel der deutschen Gesellschaft zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik
-
4. Auf der Suche nach einem Mittelweg: Der Streit um die Aufhebung der Preiskontrolle für Immobilien in den 1950er Jahren
-
5. Der Chor der Kritiker: Die „Bodenspekulation“ und ihre Folgen als sozialer Skandal in der Bundesrepublik
-
6. Eine „völlig normale Marktreaktion“: Alternative Deutungen des Preisanstiegs für Grundstücke
-
7. Wohlstand durch steigende Bodenpreise und seine Nutznießer
-
8. Der „Bodenspekulant“ als negative Symbolfigur im bundesdeutschen Krisenpanorama seit Mitte der 1960er Jahre
-
9. Die gescheiterte Suche der Politiker nach einem Mittel gegen die „Bodenspekulation“
-
10. Untätigkeit als politischer Liebesdienst: Die andauernde steuerliche Privilegierung von Grundbesitzern
-
-
II. Gegen die „Gewalt des Privateigentums“: Auseinandersetzungen um „Spekulationen“ mit bebautem Boden
-
1. Politik, Planung und Geschäft: Das Frankfurter Westend als „Cityerweiterungsgebiet“
-
2. Verfall und Abriss im „Reservat der Bürger“: Anstöße für den Frankfurter „Häuserkampf“
-
3. Im Streit um die „menschliche Stadt“: Der Frankfurter „Häuserkampf“ als städtebaulicher Zielkonflikt
-
4. Antisemitismus im Frankfurter „Häuserkampf“?
-
5. Hausbesetzer, die Frankfurter Polizei und die Eskalation des „Häuserkampfes“ bis 1974
-
6. Wider die „Spekulanten“: Politische Notmaßnahmen und neue Planungen für das Westend
-
7. Sozialdemokratische Stadtplanung in Hamburg als Ansporn und Hindernis für „Spekulationen“ mit Altbauten
-
8. Die Hausbesetzungen in West-Berlin als neuer „Häuserkampf“
-
9. Komfort und höhere Mieten: Auseinandersetzungen um die Modernisierung von Wohnraum
-
10. „Müssen wir jetzt raus?“ Die „Umwandlung“ von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen als „spekulatives“ Geschäft
-
-
III. Gegen die „Willkür“ der Vermieter: Der Streit um die Mietwohnung als „Sozialgut“
-
1. Die Vollendung der Sozialen Marktwirtschaft: Das Konzept zur Beseitigung der Wohnungszwangswirtschaft von 1960
-
2. Der „Lücke-Plan“ in der Praxis: Die unvollendete Reform
-
3. Vom Werden und Wirken des „Miethais“ Günter Kaußen
-
4. Die Vertragsfreiheit und die „Mietenexplosion“: Die öffentliche Debatte über den Wohnungsmarkt als sozialer Krisenherd um 1970
-
5. Gesetze gegen „Spekulanten“ – und die Schwierigkeiten, sie zu formulieren
-
6. Die Vermietung an Gastarbeiter als „schmutziges“ Geschäft in den 1960er und 1970er Jahren
-
7. Von der befristeten Intervention zum Dauerrecht: Der Kündigungsschutz und die „Vergleichsmiete“ als Grundprinzipien des deutschen Wohnungsmarktes
-
8. Die „neue Wohnungsnot“ und der Neoliberalismus als Faktoren der bundesdeutschen Wohnungspolitik nach 1980
-
9. Im Interesse der privaten Investoren: Die Reform der Vergleichsmiete in den frühen 1980er Jahren
-
10. Der andauernde Skandal um Günter Kaußen und das Scheitern des „Miethais“
-
- Schlussbetrachtung
- Abkürzungsverzeichnis
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Personenregister
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
評分與評論
請登入後再留言與評分