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Raum und Interieurs in Thomas Manns Erzählwerk
Das 19. Jahrhundert sei „wohnsüchtig" gewesen, diagnostizierte Walter Benjamin einst. Das „Raumgefühl" (August Schmarsow) dieser Epoche prägt das literarische Werk Thomas Manns. Die Studie deutet Manns literarische Raumentwürfe nicht biographisch oder textimmanent, sondern begreift sie als Versuchsanordnungen zur materiellen Kultur, denen diskursanalytisch, wissensgeschichtlich und ideologiekritisch auf den Grund zu gehen ist. Dazu werden die in einschlägigen Werken Manns entworfenen Raumsemantiken in genauen Textlektüren profiliert: Die Arbeit untersucht etwa die Buddenbrooks im Hinblick auf zeitgenössische Diskurse um Interieurs und bürgerlichen Lebensstil; sie geht dem spatialisierten „Feindbegriff" (Reinhart Koselleck) des Barbarischen im Zauberberg nach und analysiert Topographien der Exilerfahrung in Joseph und seine Brüder. Ihr spezifisches Erkenntnisinteresse ermöglicht neue Einsichten auch zu vermeintlich „ausinterpretierten" (Helmut Koopmann) Texten.
- Cover
- Titelseite
- Impressum
- Widmung
- Dank
- Inhalt
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1 Einleitung und Problemstellung
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1.1 ‚Soziale Effektivität‘ und ‚seelenlose Üppigkeit‘
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1.2 Theoretisch-methodische Grundlegung
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1.3 Verräumlichungseffekte
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2 Funktion und Dysfunktion des bürgerlichen Interieurs in ‚Buddenbrooks‘
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2.1 Repräsentation und Identitätskonstitution im bürgerlichen Interieur: Doing Family
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2.2 Zur zweifachen Codierung des Interieurs in ‚Buddenbrooks‘
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2.3 Zur Historizität des Räumlichen in ‚Buddenbrooks‘
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2.4 Die Semiotik des bürgerlichen Interieurs und der ‚Verfall‘ der Familie Buddenbrook
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3 ‚Buddenbrooks‘ und die Anfänge der Wohnsoziologie
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3.1 Wilhelm Riehls ‚Die Familie‘ (1855) als Quelle für Thomas Manns Verfallskonzept
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3.2 Riehls ‚Familie‘ als diskursive Kippstelle in ‚Buddenbrooks‘
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3.3 Regionalistischer Konservativismus
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4 ‚Kult‘ und ‚show‘ im Großherzogtum
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4.1 Höfische Repräsentation: ‚Kult‘
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4.2 Bürgerliche Repräsentation: ‚show‘
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4.3 ‚Polyphonie der Rassen‘?
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5 Barbaren im entzeitlichten Raum
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5.1 Die begriffsgeschichtliche Lesbarkeit des ‚Barbarischen‘ im ‚Zauberberg‘
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5.2 Komplikationen
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5.3 Taufschale und Türke
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5.4 ‚Banal‘ und ‚bürgerlich‘?
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5.5 Interkulturelle Dialoge
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5.6 Außenräume
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5.7 ‚Die Lehren des Zauberbergs‘
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6 Wüste, Garten, Zelt
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6.1 Verbannung
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6.2 Assimilation
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6.3 Diaspora
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6.4 Humanisierung aus der Außenperspektive
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7 Rudimente des ‚Unpolitischen‘ im Spätwerk
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7.1 Sein und Raum
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7.2 Kästchen und Zirkus
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7.3 Regressionsfantasien
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- 8 Zusammenfassung und Ausblick
- Bibliographie
- Register
- 出版地 : 德國
- 語言 : 德文
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